Alterode gilt als das älteste Dorf im Einetal. Funde und Grabungen in der Ortslage weisen auf eine Besiedlung schon seit der jüngeren Steinzeit hin. Alterode war ein durch Graben gesichertes und befestigtes Dorf, in dem sich der Adelssitz Richmann von Aldenrode bereits seit 1216 urkundlich nachweisen läßt. Das alte Dorfsiegel zeigte als Siegelbild eine Linde neben einem überdachten Ziehbrunnen mit Winde und Klippen, den sogenannten Bauernsteinen, die damals die bäuerliche Rechtssprechung verkörperten. Dieses Siegelbild wurde in das heutige Gemeindelogo einbezogen. Der Ziehbrunnen auf dem Marktplatz wurde vor einigen Jahren rekonstruiert. Die Funde belegen, daß der älteste Besiedlungsteil im Bereich der Pfarre liegt. Der Sitz des Adelgeschlechts von Alterode wird auf der Palmhöhe vermutet. Die Altenburg im Schwennecketal wurde fälschlich als Sitz der Adligen bezeichnet. Sie ist jedoch eine Fluchtburg älteren Datums.
Das älteste noch erhaltene Gebäude ist das Pfarrhaus. Nach einer Brandstiftung um 1500 brannte es ab und wurde danach wieder aufgebaut. 1993 wurde das alte Pfarrhaus aufwendig saniert und zur heutigen Heimvolkshochschule umgebaut. Foto A.Fritsch
Am Pfarrhaus steht eine alte Linde, die zu Ehren der Reformationseinführung gepflanzt wurde und die jetzt über 450 Jahre alt sein muß. Schon im „Allgemeinen Anzeiger" vom 20.7.1895 wurde sie als eine der herrlichsten und ältesten Bäume im Mansfelder Land beschrieben. Aber noch älter war die Linde auf dem gegenüberliegende Hutberg, die ein Alter von 600 Jahren erreichte.
Erinnert sei auch an die Zeit des Erzbergbaus. Weisen heute noch Zeitzeugen auf das Altbergbaugebiet um Tilkerode bei Abberode hin, so muß erwähnt werden, daß Alterode in seiner Geschichte viel mit Bergbau zu tun hatte. Im Bereich des Hutberges wurde ebenfalls Erz abgebaut. Durch Alterode verlief eine Kohlenstraße, auf der Holzkohle für die Verhüttung des Erzes ins Mansfeldische transportiert wurde. Zu späterer Zeit erfolgte in Alterode die Verhüttung von Kupfererz. An den Bergbau erinnern noch heute Bezeichnungen, wie „Kohlengasse", der "Kohlenweg", der "Hüttehof" und der "Hüttekegel".
Im Jahre 1911 wird die Kraftpost „ASTA" (Aschersleben-Stangerode-Aschersleben) als Postverbindung geschaffen, um die Arbeit der alten Landbriefträger zu ersetzen, aber auch um Personen zu befördern. Diese Verbindung wurde mit Unterbrechungen auch durch den 1. und 2. Weltkrieg bis etwa 1950 aufrechterhalten. Ab 1950 übernahm der VEB Kraftverkehr Aschersleben den stark ansteigenden Personenverkehr. Heute verkehren hier die Buslinien der Verkehrsgesellschaft Südharz mbH Aschersleben und Eisleben. Die Deutsche Post wurde neu über Hettstedt organisiert.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war in Alterode ein erheblicher wirtschaftlicher Aufschwung zu verzeichnen. Alterode bekam elektrischen Strom. Neben der Landwirtschaft entwickelte sich mit dem Handwerk auch die Geschäftstätigkeit . So waren nicht nur Stellmacher und Tischler, sondern drei Bäcker, zwei Fleischer, drei Gaststätten, davon verkauften zwei auch Kolonialwaren, eine Apotheke, ein Uhrmacher und eine Post hier ansässig. Inzwischen gibt es diese Geschäfte nicht mehr. Der letzte Bäcker hat sein Handwerk im Jahre 1995 aufgegeben.
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands veränderte sich wieder einmal die wirtschaftliche und auch die gesellschaftliche Situation im Dorf. Betriebe wurden geschlossen, die Menschen mußten sich neu orientieren, ein neuer Arbeitsmarkt entstand. Das Handwerk und Gewerbe nutzte die gewonnenen Möglichkeiten der Marktwirtschaft.
Heute erstreckt sich die Gemeinde Alterode über ein Gebiet von rund 8 km² und zählt ca. 500 Einwohner. Alterode liegt mit seiner gesamten Flur im Landschaftsschutzgebiet "Harz". Mit den Gemeinden Arnstedt, Bräunrode, Greifenhagen, Harkerode, Quenstedt, Stangerode, Sylda, Ulzigerode und Welbsleben gehört Alterode zur Verwaltungsgemeinschaft "Einetal-Vorharz" des Landkreises Mansfelder Land. Die Verwaltung hat ihren Sitz in Quenstedt. Die Kreisstadt Sangerhausen liegt etwa 33 km südwestlich von Alterode. In einer Entfernung von ca. 13 km erreicht man die Stadt Aschersleben im Salzlandkreis.
In den letzten Jahren wurde viel zur Verschönerung des Dorfes beigetragen. Dafür hat Alterode Zuwendungen vom Land und der Europäischen Union erhalten. Vielfältige Dorferneuerungsprojekte konnten damit umgesetzt bzw. realisiert werden: Gebäude wurden saniert, Straßen erneuert, der Marktplatz neu gestaltet, Rad- und Wanderwege gebaut, einladende Rastplätze errichtet und vieles mehr. Darüber hinaus wurde für die Sanierung des Kindergartens (1999 bis 2000) von dem Unternehmen IKEA ein größerer Geldbetrag bereitgestellt. Erst kürzlich wurde eine neue Brücke über die Eine gebaut, die eine Verbesserung der Verkehrssituation im Ort bringt.
Foto A.Fritsch
Die alten Bräuche und Traditionen werden in Alterode seit vielen Jahren gepflegt. So wird u. a. in jedem Jahr zur Freude aller das Osterfeuer entfacht und im Juli als alljährlicher Höhepunkt das traditionelle Schützen- und Heimatfest gefeiert. Hierbei wirken die Gemeinde und die Vereine gemeinsam an der Vorbereitung und Gestaltung mit. Der an der Eine gelegene Festplatz mit angrenzender Talwiese ist für die Dorffeste ein attraktiver Veranstaltungsort.
Foto A.Fritsch
Großes Augenmerk wurde auch auf die Schaffung und Erhaltung von Kleinbiotopen und der Begrünung des Ortes und seiner Umgebung gelegt. Die herrliche Landschaft mit seinen ausgedehnten wasserreichen Waldgebieten ist ein ideales Gebiet für Erholungssuchende.