Die St. Veits Kirche in Alterode erweckt bei
Besuchern Aufmerksamkeit durch die recht eigentümliche
Bauweise. Der barocke Feldsteinbau des Kirchenschiffes,
der Querturm mit Fachwerkaufsatz sowie der vermutlich
romanische Turmsockel sind Bauteile, die auf eine
interessante Geschichte hinweisen. Die Kirche, so
ist überliefert, soll von Missionaren des Klosters
Corvey dem Heiligen Veit (Sanct Vitus) geweiht worden
sein. Die Missionarisierung ging in der Zeit von
ca. 950 bis 960 vom Kloster Gröningen bei Halberstadt
aus.
Die Ersterwähnungsurkunde vom Jahre 1216 beinhaltet
einen Landtausch zwischen den Edlen von Hakeborn
(seßhaft in Wippra) und der Kirche von Alterode.
In dieser Urkunde wird ein Pfarrer, Conrad von Alderode,
genannt. Das Siegel der Parochie Alderode, zu der
auch Ulzigerode und Stangerode gehörten, zeigte
ein turmloses, von der Giebelseite aufgenommenes
Kirchengebäude aus Fachwerk mit großer Wetterfahne.
Im Jahre 1394 schenkte Ullrich von Regenstein dem
Patronat die „Kergkien zu Alderode", welche
vermutlich den Edlen von Hakeborn vorher gehört
hat, dem Kloster Wiederstedt. 1499 wurde auf Anraten
und durch Unterstützung des Propstes von Wiederstedt,
Jan Krämer, die Kirche vergrößert.
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Die alten Glocken dürften dem I. Weltkrieg zum
Opfer gefallen sein. Im Jahre 1923 erhielt die Kirche
die heutigen drei Stahlglocken.
Das hölzerne Tonnengewölbe des Kirchenschiffes
weist eine barocke Deckenmalerei auf, die im 19.
Jahrhundert restauriert worden ist, eine Vision
mit dem hebräischen Gottesnamen in der Gloriole,
umgeben von Engeln und Aposteln. Hervorzuheben sind
die zweigeschossige Hufeisenempore und der schon
erwähnte große Kanzelaltar mit seitlichen Durchgängen
und das sich anschließende Pfarr- und Herrschaftsgestühl
aus dem 18 Jahrhundert.
Die zur Zeit nicht spielbare Orgel wurde 1797
bis 1799 vom Orgelbaumeister Trampeli aus Ador in
Sachsen gebaut, in der Silbermann-Tradition sagt
man. Sie befand sich einst in der Leipziger Peterskirche
und wurde 1886 durch den Orgelbauer Hildebrandt
für die Alteröder Kirche umgebaut.
Heute gehören die Kirchengemeinden Alterode,
Stangerode und Ulzigerode zum Kirchspiel Alterode.
In der Kirche finden Gottesdienste, Führungen, Chorsingen
und Konzerte statt.
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